Kommunalpolitik und -verwaltung der Verbandsgemeinde Vordereifel erlebbar machen

Als Angebot eines Informationstages für Schülerinnen und Schüler im weiterführenden Schulbereich der VG.

Dieser Antrag wurde von der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN in der letzten VG-Ratssitzung am 11.04.2019 gestellt und auch einstimmig angenommen. Geplant ist ein schulischer Besuchstag vor Ort in der VG-Verwaltung, mit Einblicken in die verschiedenen Verwaltungsbereiche und -tätigkeiten, sowie in Struktur und Vorgänge der politisch geprägten Ratsarbeit, mit möglichen Diskussionen, einem Sitzungsbesuch, o. ä.

Einigkeit herrschte auch über die Notwendigkeit, die komplexen Vorbereitungen eines solchen Besuchstags zu strukturieren: die Einladung durch die Verbandsgemeinde; die Absprachen mit Schuldirektion und Fachlehrern, auch wegen der Terminierung und der Möglichkeit unterrichtlicher Vor- und Nachbereitungen. Weitere Kontaktierungen böten evt. die Mayener weiterführenden Schulen mit ihrem recht hohen Prozentsatz an Schülern aus den VG-Gebiet.

Oft und seit langem bestehen Unkenntnisse und Vorurteile gegenüber Existenz, Struktur und Tätigkeiten der VG-Verwaltung und des Rates – als eigenständiges Konstrukt (seit über 160 Jahren) gegenüber der Stadt Mayen, mit annähernd identischer Größe von Bevölkerung und Rat. Die weit verzweigte Lage der 27 Dörfer bereitet eine ständige Herausforderung für Zusammenhalt, Bildung und Pflege von Gemeinsamkeiten – konkret auch in der Verwaltungsarbeit erlebbar.

Die Jugendlichen – als Erwachsene und Wähler von morgen – sind sehr wohl sozial und und politisch sensibilisierbar, interessiert und zunehmend auch aktiv tätig. Der Besuch und ein evt. eigenes „Nachspielen“ einer Ratssitzung, auch Diskussionen dazu, bieten dabei einen Einblick in politisch-demokratisches Arbeits-, aber auch Lebensverständnis: einen Sachverhalt, ein Thema von verschiedenen, auch politischen Seiten zu analysieren, und ohne Sprach- und

Verhaltensverrohung auszudiskutieren; darüber in Abstimmung einen Konsens zu finden; Niederlagen zu akzeptieren; sich nicht entmutigen zu lassen; weiter an sich und gesteckten, sinnvollen Zielen zu arbeiten, auch im Team.

Das Erleben eines Stücks demokratischer Diskurskultur sowie des beruflichen Arbeitsalltags FÜR die VG und das Heimatdorf bietet so eine Möglichkeit intensiverer Wertschätzung des heimatlichen Umfeldes, überregionaler und -parteilicher Zusammenhänge und eigener Identitätsfindung.

 

Verfasst von Ruth Rebell